Alles sind Systeme in immer größeren, feineren Systemen
Seit Langem wendet man in der Psychologie die systemische Sichtweise an. Sie bedeutet, dass der Mensch nicht ein autarkes Wesen ist, sondern Teil eines Systems. Bei der Therapieform der Familienaufstellung liegt der Schwerpunkt auf dem System ›Familie‹. Andere, wie etwa Professor Franz Ruppert, arbeiten ebenfalls systemisch. Er gibt aber mit seiner Anliegenmethode einen größeren systemischen Rahmen, also nicht nur auf die Familie beschränkt.
Machen wir einen Sprung in die Quantenphysik, erkennen wir, dass ›das System‹ viel weitreichender ist – es betrifft den ganzen Planeten Erde mit all seinen Komponenten, die sich ständig gegenseitig beeinflussen.
Ziehen wir die Astrologie hinzu, so weitet sich die Sicht noch weiter aus, denn nun spielen die Planeten unseres Sonnensystems auch noch eine Rolle.
Und weitet man den Blick noch einmal mehr, was in der Wissenschaft noch zu großen Teilen verpönt ist, und bezieht auch noch das Magische oder Spirituelle oder wie auch immer man dazu sagen möchte, mit ein, dann bekommt der Begriff ›System‹ einen Charakter, der von den verstandlich nicht nachvollziehbaren Begriffen Ewigkeit und Unendlichkeit geprägt ist.
Ich möchte darauf hinaus, dass wir letztendlich in einem unendlich großen System existieren.
So, wie man bereits bei dem ganz kleinen System ›Beziehung‹ erkennen kann, beeinflusst das Verhalten nur einer, vielleicht sehr kleinen Komponente, das gesamte System. So viel als einleitenden Impuls für die weiteren Gedanken.
Ich möchte die aktuelle Situation und Herausforderung von drei Seiten betrachten.
Im Frühjahr 2020 schaute ich mir ein Video von einem Astrologen an, der aufzeigte, dass wir uns in einem Paradigmenwechsel befinden, und zwar von einem Erdzeitalter in ein Luftzeitalter. Wie intensiv dieser Wechsel zwischen den Extremen Erde und Luft sich auswirkt, konnten wir beim letzten Mal sehen, und zwar im 12. Jahrhundert: Es fand der Wandel von der gedrungenen Romanik zur aufstrebenden Gotik statt. Dieser Astrologe deutet den Wandel im Sinn der Industrie, also weg von der Schwerindustrie, hin zur digitalen.
Aber das ist nur die halbe Wahrheit, bei der im üblichen Denkmuster nur mit materiellen Maßstäben gemessen wird. Tatsächlich handelt es sich um einen Wandel vom materiellen Denken zum spirituellen Wahrnehmen. Was wir erleben, ist ein letztes Aufbäumen des Materiellen gegen diesen Wandel. Insofern verständlich, als es das Aus der reinen Führerschaft des Verstandes bedeutet. Man verweigert eine weitere Sicht und glaubt deshalb, dass die ›Perfektion des Menschen‹ im Transhumanismus liegt, also der Verschmelzung von Mensch und Maschine. Es ist ein panisch brodelndes Feststecken am Plafond einer Entwicklung, weil diese Art der Weltsicht es nicht erlaubt, sich in die nächste Sphäre zu begeben.
Der zweite Blickwinkel ist aus spiritueller Sicht. Schon seit vielen Jahren hört man in dieser Szene von ›Bewusstsein‹, ›Energieerhöhung‹ und ›Aufstieg in andere Dimensionen‹. Hier wird es für viele Menschen schwierig, zu folgen. Auch mir fällt es schwer, zu glauben, dass unsere Körper dermaßen umgeformt werden sollen, wie man das aus Auferstehungsgedanken aus der Bibel kennt. Ich denke, dass einerseits Unkenntnis der Naturgesetze und andererseits die Hoffnung nach einer besseren Welt die Triebfedern sind. Was sich aber nicht übersehen lässt, ist ein Wandel im Außen: Alles scheint schneller zu werden, die Zeit schneller zu vergehen. Aus der Astrophysik weiß man, dass sich das Universum unablässig ausdehnt. Offensichtlich scheint sich etwas zu beschleunigen.
Betrachtet man unsere drei Aggregatszustände ›fest‹, ›flüssig‹ und ›gasförmig‹, so kann man leicht erkennen, welcher von ihnen der trägste und welcher der beweglichste ist. Wir sehen eine Parallele zum astrologischen Wandel.
Als dritten Anker meines Bildes der aktuellen Lage ein kleines Gedankenexperiment. Versetzen wir uns in ein Schöpferwesen, das etwas erschaffen hat. Nehmen wir als Beispiel unseren Planeten Erde. Als geschichtliche Krönung setzte dieser Schöpfer nach Einzellern, Fischen, Reptilien, Vögeln und Säugetieren ein weiteres Wesen auf dem Planeten aus: den Menschen. Der Menschengeist unterscheidet sich von der sogenannten Natur – also Pflanzen und Tieren – insofern, als er nicht gezwungen ist, sich in ›natürlichen‹ Bahnen zu entwickeln und bewegen, sondern den freien Willen hat, sich gegen Naturgesetze zu entscheiden, sich also bezüglich der Evolution destruktiv zu verhalten. Auf die Hintergründe der Entwicklung des Menschengeistes möchte ich hier nicht näher eingehen, weil das den Rahmen sprengen würde. Nur so viel: Der an sich neutrale Menschengeist hat die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Zu diesem Prozess gehört, durch Versuch und Irrtum herauszufinden, was hilfreich und was destruktiv ist.
Um wieder zum Schöpferwesen zurückzukehren, das die Sehnsucht der Menschengeister gehört hat, sich durch Versuch und Fehler – also Erleben – zu einem bewussten Geist zu entwickeln. Freundlicherweise stellt es ihnen den paradiesischen Blauen Planeten zur Verfügung. Natürlich käme den Menschengeist-Gästen zumindest die Rolle zu, die ihnen geliehene Spielwiese pfleglich zu behandeln. Doch was tun sie? Sie entdecken ihre verstandlichen Fähigkeiten und sind dermaßen stolz darauf und auf sich, dass sie vergessen, wer ihnen dieses Entgegenkommen geschenkt hat. Im Gegenteil erheben sie sich über die Natur, was so weit geht, dass sie eine Verschmelzung von Natur und Technik anstreben. Die Erinnerung an eine liebende Schöpferkraft ist ihnen mehr und mehr abhandengekommen – sie haben sie vergessen.
Doch nicht umgekehrt. Unmut steigt in dem Schöpferwesen ob der Menschen auf, die sein Paradies verwüsten. Er sieht wenige dunkle Menschengeister, wenige lichte, die unter den dunklen leiden und sehr, sehr viele bequeme, die sich lieber auf andere verlassen, als ihre eigene Entwicklung im Auge zu behalten. Er sieht, dass das geistige Licht dieser vielen oft nur noch ganz schwach glimmt und knapp davor steht, völlig zugedeckt zu werden.
Das Schöpferwesen hat keine menschlichen Züge, weshalb es nicht richtet und natürlich auch keinen Unmut empfindet. Es weiß, dass sich jeder dieser Menschengeister selbst richtet aufgrund seiner Taten oder, wie es bei dem größten Teil der Fall ist, ihrer Nicht-Taten. Der Schöpfer braucht nicht einmal, um sein Paradies nicht gänzlich zerstören zu lassen, etwas zu tun, denn die Lösung liegt in seiner vollkommenen Schöpfung selbst: Je mehr sich ein Schöpfungsteil seinem Ende nähert, umso mehr wird die Energie angehoben, zum Zweck, alles seiner Blüte zuzuführen. So wirkt sich zunehmend alles immer schneller aus und alle Qualitäten der Menschen kommen immer stärker an die Oberfläche, werden sichtbar – eben die Blüte. Alles, das Dunkle, das Lichte und die große Menge des Diffus-Nebeligen, das sich immer zur Orientierung an jemanden hängen muss. So werden alle Menschen nun dazu gezwungen, sich zu entscheiden – es wird ihnen nicht mehr großmütig die Zeit zur Wahl zu geben. Denn es gibt nur ein Für oder ein Wider. Dabei ist auch Nicht-Handeln eine Entscheidung.
Diese Situation erleben wir gerade.